Was muss man nach der Implantat-OP beachten?
Je nach Umfang der Implantation ist man mehr oder weniger mitgenommen. Ob man ein Einzelzahnimplantat bekommen hat, oder einen Knochenaufbau und viele Implantate, einige Dinge muss man nach der OP beachten:
Verhalten in der Zeit nach der Zahnimplantat-OP
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Was darf man nach der Implantation essen und trinken?
Grundsätzlich gilt: Gegessen werden darf alles, worauf man Appetit hat. Das kann sich aber je nach Umfang der Implantation schwierig gestalten. Die Nahrungsaufnahme kann eingeschränkt sein.
Es empfiehlt sich daher, weiche und flüssige Nahrung in der Zeit nach der Operation zu sich zu nehmen. Weicher Toast statt hartem Baguette und so weiter.
Man sollte erst wieder etwas essen, wenn die Betäubung abgeklungen ist. Das Risiko ist hoch, sich beim Kauen zu verletzen.
Getränke nach Implantat-OP
Viel Trinken ist gut, Salbei Tee kann beispielsweise den Heilungsprozess durch seine antibakterielle Wirkung unterstützen. Vorsicht ist geboten bei Getränken, die den Blutdruck steigern. Verzichtet werden sollte daher auf Alkohol, Kaffee, aber auch Cola und schwarzen Tee.
Gurgeln und Spülen sollte man beim Trinken vermeiden, weil sich der schützende Fibrin-Film auf der Wunde lösen kann. Dann kann es zu Nachblutungen kommen.
Nach der Implantat-OP schonen und kühlen!
Wie nach jedem chirurgischen Eingriff ist es auch nach einer Implantation wichtig, sich zu schonen. So früh wie möglich sollte außerdem damit begonnen werden, die operierte Region zu kühlen.
Kühlakku ist zu empfehlen
Zum Kühlen kann man beispielsweise ein in ein Handtuch eingeschlagenes Kühlakku nehmen. Man legt es von außen auf die Wange. Das wirkt einer übermäßigen Schwellung entgegen und hat außerdem einen schmerzlindernden Effekt.
Ab dem Tag der OP sollte 1-2 Tage gekühlt werden. In manchen Zahnarztpraxen bekommt der Patient direkt nach der Implantat-OP ein Kühlpad, damit er auf dem Heimweg bereits die operierte Region kühlen kann.
Direkter Hautkontakt mit Eis sollte unbedingt vermieden werden. Die Haut kann Schaden nehmen.
Schmerzen und Schwellungen nach einer Implantation
Entgegen der weitläufigen Meinung sind Implantate nicht mit schrecklichen Schmerzen verbunden. (Starke) Schmerzen sind untypisch. Am Tag der Operation und 1-2 Tage darauf sind leichte Schmerzen normal. Danach sollte es auch gut sein.
Leichte Schmerzmittel helfen nach Implantat-OP
Die Schmerzen nach einer Implantat-OP lassen sich mit leichten bis mittelschweren Schmerzmitteln (zum Beispiel Imbuprofen) gut in den Griff kriegen. In den meisten Fällen kann sogar schon einen Tag nach dem Eingriff auf Schmerzmittel verzichtet werden.
Auf blutverdünnende Schmerzmittel sollte verzichtet werden, da es möglicherweise zu Nachblutungen kommen kann.
Sind starke Schmerzen nach Zahnimplantaten möglich?
Möglich sind stärkere Schmerzen, wenn zum Beispiel ein Knochenaufbau stattgefunden hat. Schmerzen verursacht die Verletzung des Weichgewebes. Bei einem großen Sinuslift kann die Zeit während der Wundheilung durchaus unangenehm sein.
Hat kein größerer Eingriff stattgefunden, sind Schmerzen ein alarmierendes Zeichen, dass etwas nicht stimmt! Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt.
Schwellungen nach einer OP sind normal
Schwillt das Weichgewebe um eine operierte Stelle an, ist das ein Zeichen für eine erhöhte Aktivität und einen gestörten Flüssigkeitsaustausch. Auch Blutergüsse sind möglich. Deswegen muss man sich keine Sorgen machen, es ist ein normaler Vorgang im Körper.
Knochenaufbau begünstigt Schwellungen
Besonders nach einem Knochenaufbau kann das Gewebe auf diese größere Operation mit einer stärkeren Schwellung reagieren. Werden zusätzlich Membranen zur Stabilität des aufzubauenden Knochens verwendet, kann eine Schwellung noch länger anhalten.
Was hilft gegen Schwellungen nach Implantation?
Das Kühlen in den ersten Tagen kann das Abschwellen beschleunigen. Wichtig ist, das Kühlakku in ein Handtuch einzuschlagen, um die Haut nicht zu verletzen. Gegen Bluergüsse kann man nicht viel machen, die verschwinden erst nach einigen Tagen.
Es ist möglich, bei starken Schwellungen Kortison einzunehmen. Die Einnahme ist nicht unumstritten. Sprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt.
Warum soll man nicht rauchen nach einer Implantat-OP?
Generell wird die körpereigene Abwehr durch das Rauchen geschwächt, auch die Durchblutung funktioniert schlechter. Die Giftstoffe lagern sich in Mundhöhle und Implantationswunde an, der Heilungsverlauf wird gestört.
Keine Zigaretten nach Zahnimplantation
So schwierig sich das vielleicht für den ein oder anderen Patienten umsetzen lässt: das Rauchen (auch E-Zigaretten) sollte nach einer Implantation so lange wie möglich unterlassen werden!
Raucher sind anfälliger für Entzündungen im Mund
Raucher und „Dampfer“ setzen sich auch nach der Einheilphase einem erhöhten Risiko aus, ihre Zahn- und Implantat-Gesundheit zu gefährden. Durch die schlechtere Durchblutung fallen Entzündungen im Mundraum (Periimplantitis und Parodontitis) oft erst auf, wenn es für den Implantat- oder Zahnerhalt zu spät ist.
Lange galten Raucher deswegen als Risikogruppe für Zahnimplantate.
E-Zigaretten bei Zahnimplantaten auch schlecht
Es ist bewiesen, dass schon 15 Minuten „dampfen“ am Tag zu einem Massensterben der Mundschleimhaut-Zellen führt. Im Mund wird die eigene Immunabwehr geschwächt. Dadurch wird der Mundraum anfälliger für Entzündungen und Infektionen.
In der Einheilungsphase des frisch eingesetzten Zahnimplantats sollte daher auf das Rauchen von E-Zigaretten verzichtet werden.
Implantatpflege: darf man Zähneputzen?
In den ersten Tagen nach der OP sollte man besonders vorsichtig mit der Mundhygiene sein, um Nachblutungen zu vermeiden. Sinnvoll ist das vorsichtige Spülen mit desinfizierenden Mundspüllösungen.
Wichtig ist, keine aggressiv konzentrierten Mundspüllösungen zu verwenden und nur leicht zu spülen, da der schützende Fibrin-Film auf der Wunde sonst weggespült werden kann.
Wundheilphase aufmerksam beobachten
Die Wundheilphase sollte in den ersten Tagen nach der Implantation streng kontrolliert werden. Sollte sich die vernähte Wunde öffnen, sprechen Sie sofort mit Ihrem Zahnarzt. Bakterien können sich in der Wunde ansiedeln und eine Entzündung auslösen. Löst sich die Naht nach einem Knochenaufbau, kann das Knochenmaterial herausfallen.
Zähneputzen spätestens nach Fädenziehen
Bei einteiligen Implantaten (Aufbau und Implantat sind aus einem Stück gefertigt) und offener Einheilung muss spätestens nach der Entfernung der Fäden mit der Zahnpflege begonnen werden.
Schädlichen Bakterien, die sich in Form von Plaque um den Aufbau ansiedeln, sollten anfangs mit einer weichen Zahnbürste entfernt werden, das Zahnfleisch wird dadurch ebenfalls straff und gesund gehalten.
Implantatpflege hält das Implantat gesund
Zahnpflege ist essenziell für den Implantaterfolg. Durch mangelhafte Pflege kann sich die Region um das Implantat entzünden und das Implantat dadurch sogar verloren gehen.
Implantatkontrolle beim Zahnarzt und Fädenziehen
Sollten vorher keine Probleme aufgetreten sein, werden die Fäden, mit denen das Zahnfleisch nach Implantation vernäht wurde, nach 7-20 Tagen entfernt. Der Implantologe kontrolliert zu diesem Termin nochmal das Weichgewebe und die Wundheilung.
Der Implantologe überprüft:
- Ist der Wundheilungsverlauf wie zu erwarten?
- Hat der Patient irgendwelche Beschwerden (gehabt)?
- Ist die Wunde entzündungsfrei?
Hat es keine Probleme gegeben und ist die Wunde so geheilt, wie es zu erwarten war, kann der Patient nach Hause entlassen werden. Sollte irgendwas nicht in Ordnung sein, kann ein weiterer Kontrolltermin nötig sein.
Implantatkontrolle: Röntgen und Festigkeitstest
Der nächste Schritt ist die Röntgenkontrolle des Implantats und ein Belastungstest. Dadurch wird kontrolliert, ob das Implantat richtig eingeheilt ist, also fest im Knochen sitzt. Normalerweise wird dieser Termin 6-12 Wochen nach Implantation vereinbart. Je nach Implantatsystem kann der Belastungstest schon nach 4 Wochen durchgeführt werden, da die Einheilung mit dem Knochen schon stattgefunden hat.
Zumindest weiß man, zwischen der 2. und 3. Woche nach der Implantation darf es noch keinen Belastungstest geben. Das ist die Phase in der sich der Knochen umstrukturiert und noch Zeit bis zum festen Verwachsen braucht.