Hochwertige Zahnprothesen
Die klammerfreien Teilprothesen mit aufwändigen Halte-Elementen fühlen sich an, wie festsitzender Zahnersatz. Teleskopprothesen haben nicht umsonst den Spitznamen „abnehmbare Brücke“.
Zahntechnisch aufwändig, hoher Komfort
Möchte man keine Zahnimplantate, hat man bei einem Lückengebiss die Wahl zwischen einer einfachen Modellgussprothese oder einer hochwertigen Lösung wie der Teleskopprothese oder der Kronen-Geschiebe-Prothese. Während die eigenen Zähne für das Tragen einer Modellgussprothese nicht verändert werden, ist für die beiden hochwertigen Varianten das Beschleifen und Überkronen der eigenen Zähne nötig.
Festsitzende Kronen, herausnehmbare Prothese
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Die Teleskop-Prothese, Doppelkronen, Konuskronen
Die Teleskop-Prothese wurde in den 1970er Jahren in Deutschland entwickelt. Sie ist eine Kombination aus Innenteleskopen, die fest auf den eigenen beschliffenen Zähnen eingeklebt werden, und dem herausnehmbaren Anteil aus Außenteleskopen in einer Zahnprothese aus Kunststoff.
Fester Prothesensitz durch Friktion
Durch eine präzise zahntechnische Fertigung laufen Innen- und Außenkronen exakt ineinander. Man spricht von Prothesenhalt durch Reibungshaftung (Friktion). Damit das Konzept der Friktion funktioniert, müssen die Innenkronen vom Zahntechniker so gefertigt werden, dass sie exakt parallel zueinander stehen. Die Außenteleskope können nur dann über die Innen-Teleskope gleiten, ohne zu verkanten.
Die Teleskopprothese wird auch Doppelkronen genannt, da sie aus Innen- und Außenkronen besteht. Bei spitzer zusammen laufenden Zahnkronen spricht man von Konuskronen.
Teleskopkronen klassisch aus Gold
Klassisch werden Teleskopkronen aus Gold hergestellt. Das Edelmetall eignet sich hervorragend für präzise Arbeiten.
Teleskopkronen sind größer, als normale Zahnkronen. Deswegen muss zum einen mehr Zahnsubstanz abgeschliffen werden und zum anderen wird mehr Material für die Krone benötigt. Bei dem aktuellen Goldpreis macht sich das bemerkbar: Es wird verdammt teuer. Das starke Beschleifen der Zähne birgt immer ein Risiko: der Zahn kann dadurch absterben.
Teleskopkronen aus Zirkonoxid-Keramik
Da Goldkronen besonders teuer sind, ist Keramik eine gute Alternative. Das zahnfarbene Zirkonoxid lässt sich dank neuer Technologien relativ leicht verarbeiten. Eine insgesamt wirtschaftlichere Lösung.
Der Nachteil dieser Konstruktion ist die Notwendigkeit einer Ummantelung der Außenkronen durch ein Stahlgerüst. Anders lässt sich die benötigte Stabilität nicht hinbekommen. Dadurch werden die Kronen größer.
Innenteleskope aus Stahl: preiswert und stabil
Statt Gold oder Keramik können Teleskopkronen auch aus Stahl gefertigt werden. Diese Variante ist deutlich preiswerter.
Zahnimplantate zur Unterstützung bei vorhandener Teleskoparbeit
Je mehr eigene Zähne da sind, desto stabiler ist die Konstruktion. Die Last verteilt sich gleichmäßiger. Eine Teleskopprothese ist sogar mit nur einem Zahn möglich. Hier ist nur das Problem, dass der Pfeiler durch Hebelwirkung und Überlastung frühzeitig verloren gehen kann.
Zusätzlich zu den eigenen Zähnen können auch Implantate zur Unterstützung gesetzt werden. Fällt ein Pfeilerzahn aus, kann eine instabil gewordene Konstruktion durch ein Kugelkopfanker oder Locator-Implantat „gerettet“ werden. Das macht die Teleskopprothese zu einem flexiblen Zahnersatz.
Pflege von Teleskopen und Prothese
Der herausnehmbare Anteil der Teleskopprothese kann leicht gereinigt werden. Jedoch neigt die Kunsstoffprothese dazu, mit der Zeit zu vergilben.
Die Kronen sind von allen Seiten gut mit einer Zahnbürste und Zahnseide zu erreichen. Es kann sich trotzdem am Kronenrand Karies entwickeln.
Vorteile einer Teleskopprothese
- Guter bis sehr guter Prothesenhalt (bei vielen Pfeilern: „abnehmbare Brücke“)
- Kann erweitert werden, wenn ein Zahn verloren geht (flexibel)
- Hybrid-Prothese möglich (Implantate als zusätzliche Pfeiler)
- Zahn(ersatz)pflege einfach
- Bei vielen eigenen Zähnen schonend, da Lastenverteilung günstig
Nachteile einer Teleskopprothese
- Zähne müssen stärker beschliffen werden, Doppelkronen brauchen Platz
- Absterberate beschliffener Zähne: 20-30%
- Überlastung der Pfeilerzähne möglich, Lockerungs- und Frakturgefahr= frühzeitiger Zahnverlust
- Karies-Entwicklung am Kronenrand möglich
- Ohne Implantate baut sich der Kieferknochen ab
- Anspruchsvoll für Zahntechniker und Zahnarzt
- Hohe Kosten im Eigenanteil, da:
- Niedriger Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkassen
- Honorar für den Zahnarzt durch neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ 2012) hoch
- Zahnlaborkosten durch teures Material und anspruchsvolle Fertigung enorm
- Ästhetisch schwierig, da:
- Doppelkronen (meist) deutlich größer sind als eigene Zähne
- Übergang vom Kronenrand oberhalb des Zahnfleisches sichtbar ist
- Kunststoffverblendungen der Prothese nicht farb- und abriebstabil sind
Was kostet eine Teleskopprothese?
Ein genauer Preis ist für Teleskop-Arbeiten nicht zu nennen. Die Kosten sind abhängig von der Anzahl der eigenen Zähne und dem gewählten Material für die Teleskopkronen. Grob lässt sich mit Kosten in Höhe von 820 € und mehr pro Teleskop rechnen.
Ein Faktor für die Höhe der Summe, die man für Teleskope aufbringen muss, ist die Höhe des Festzuschusses zum Zahnersatz. Speziell bei dieser Versorgung sind die Regelungen der gesetzlichen Krankenkasse für den Zuschuss zur Teleskopprothese unübersichtlich. Es gibt nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen für wenige Zähne einen Festzuschuss. In den meisten Fällen sind die Kosten privat zu tragen, was Teleskope extra teuer macht.
Was macht Teleskope so teuer?
Die präzise zahntechnische Fertigung ist aufwändig und kostenintensiv. Je nach Material (zum Beispiel Gold), ergeben sich hohe Kosten. Zu den Kosten für das Zahnlabor kommt noch das Honorar für den Zahnarzt. Durch die neue Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ 2012) bekommt der Zahnarzt nämlich mehr Geld.
Genauere Informationen:
Kann man Teleskope auch günstiger bekommen?
Die Gesamtkosten lassen sich deutlich senken, indem auf Zahnersatz aus dem Ausland zurückgegriffen wird. Möglich ist auch eine Kostenersparnis bei der Materialwahl. Als Basis für die Innenteleskopkronen kann Stahl statt Gold oder Zirkon verwendet werden.
Die Kronen-Geschiebe-Prothese
Das Modell der Kronen-Geschiebe-Prothese ist etwas aus der Zeit gefallen. Es handelt sich um eine höchst anspruchsvolle zahntechnische Arbeit, die schon deshalb und wegen der hohen Materialkosten eine teure Zahnersatzversorgung darstellt. Betrachtet man die Gesamtkosten, ist festsitzender Zahnersatz auf Implantaten die komfortablere und wirtschaftlichere Lösung.
Kronen und herausnehmbare Prothese
Damit das Kronen-Geschiebe funktioniert, braucht man eigene Zähne, die als Pfeiler überkront werden können. Seitlich oder an der Rückseite der überkronten Zähne wird eine Nut (Matrize) angebracht. Das passende Gegenstück (Patrize) wird in die Prothese eingearbeitet. Beim Einschieben der Prothese klickt sie in Endposition ein. In der Regel ersetzt der Prothesenanteil fehlende Backenzähne.
Klammerfreier Zahnersatz hält durch Friktion
Genau wie die Teleskopprothese, hält das Kronen-Geschiebe durch Reibungshaftung. Die entsteht durch verstellbare Metallnuten mit Mini-Schraubeinsätzen oder austauschbare Kunststoff-Friktionslementen. Auf Klammern kann der herausnehmbare Zahnersatz verzichten. Dadurch ist der Tragekomfort deutlich höher, als bei der Modellgussprothese.
Material der Kronen-Geschiebe-Prothese
Typischerweise wird dieser Zahnersatz aus Metall und Keramik gefertigt. Genau wie bei Teleskopkronen ist Gold das klassische Material für präzise zahntechnische Arbeiten.
Die Kronenverblendung wird aus Keramik gefertigt. Mittlerweile sind auch Fertigungen aus Zirkonoxid-Keramik via Fräsung aus einem Block (CAD/CAM) möglich. Dadurch kann die Fertigung preiswerter sein.
Zahnersatz nicht erweiterbar, auch nicht durch Implantate
Das Kronen-Geschiebe ist generell nicht erweiterbar und damit ein unflexibler Zahnersatz. Bei Zahnverlust geht das Konzept der Friktion meistens nicht mehr auf, eine komplette Neuanfertigung ist dann nötig. Einen ausgefallenen Zahn durch ein Zahnimplantat zu ersetze, um die Prothese weiterhin zu tragen, funktioniert auch nicht.
Die mangelnde Flexibilität zusammen mit den insgesamt sehr hohen Fertigungskosten sorgen unter anderem dafür, dass die Kronen-Geschiebe-Prothese immer seltener gefertigt wird.
Vorteile des Kronengeschiebes
- Ästhetisches Ergebnis meist gut bis sehr gut
- Prothese sitzt wackelfrei und sicher
- Guter Tragekomfort
Nachteile der Kronen-Geschiebe-Prothese
- (Gesunde) Zähne müssen für Kronen beschliffen werden
- Zähne können durch Beschleifen absterben
- Prothese kann bei Zahnverlust nicht erweitert werden, Neuanfertigung nötig
- Frühzeitiger Zahnverlust durch Überlastung der Pfeilerzähne möglich
- Verblockten Kronen sind schwierig zu reinigen (Kariesanfälligkeit hoch)
- Knochen baut sich ab
- Einschränkungen durch Metallbügel im Zungenraum möglich
- Hohe Kosten, da:
- Zahntechnisch aufwändig
- Materialkosten hoch
- Zuschuss der Krankenkasse gering
Was kostet eine Kronen-Geschiebe-Prothese?
Seinen Höhepunkt erlebte die Geschiebe-Prothese in den 70er und 80er Jahren. Die gesetzlichen Krankenkassen bezuschussten diese Versorgung damals noch hoch. Auch die Goldpreise waren deutlich niedriger als heute. Die Kosten dieser Zahnersatzversorgung machen sie unpopulär. Nicht zuletzt wegen des geringen Festzuschusses der Krankenkassen. Andere Alternativen bei fehlenden Backenzähnen (zum Beispiel Implantate) sind durchaus reizvoller.
Aufgrund des teuren Materials, der aufwändigen Fertigung im Zahnlabor und des zahnärztlichen Honorars entstehen Kosten in Höhe von etwa 820 € pro Krone und 780 € pro Spanne. Der Großteil der Kosten ist privat zu tragen.
Kann man bei Kronengeschiebe-Prothesen sparen?
Zahnersatz aus dem Ausland macht in der Kostenaufstellung einen Unterschied. Man kann pro Krone und Spanne fast bis zu 50% der Kosten einsparen. Bei der Wahl des Materials kann man ebenfalls sparen. Als Basis für die Kronen kann beispielsweise Stahl statt Gold verwendet werden.