Zahnimplantate aus Zirkonoxid-Keramik
Die Alternative zu Titanimplantaten bieten die hochfesten und optimal körperlich verträglichen Zirkonoxid-Keramikimplantate.
Die weissen Implantate sind den grauen Titanimplantaten hinsichtlich der Ästhetik überlegen. Sie entsprechen der natürlichen Zahnfarbe viel eher.
Keramik oder Titan, was ist besser für Zahnimplantate?
Für Patienten mit besonders dünnem Zahnfleisch empfehlen sich Keramikimplantate, da Titanimplantate dunkel durch das Zahnfleisch schimmern können. Keramikimplantate sind selbst bei transparenten Stellen im Zahnfleisch unauffällig und deswegen bei Frontzahnimplantaten sehr beliebt.
Keramikimplantate sind metallfrei
Auch was die Verträglichkeit angeht kann das Keramikimplantat punkten, denn: Das metallfreie Implantat ist ausgezeichnet verträglich (biokompatibel). Eine Allergie gegen Titan ist zwar äußerst selten, doch es gibt sie. Für Allergiker sind Zahnimplantate aus Keramik also die Lösung.
Ein klarer Vorteil für Zirkonoxid ist die Anhaftung des Zahnfleisches an das Implantat. Bei Titanimplantaten haftet das Zahnfleisch nicht an, es liegt locker auf.
Keramikimplantate heilen länger ein
Ein Nachteil von Keramikimplantaten kann die längere Einheilungsphase sein: während moderne Titanimplantate 6-12 Wochen brauchen, benötigen Keramikimplantate 20-24 Wochen für das Verwachsen mit dem Kieferknochen.
Kostenfaktor: Keramikimplantate sind teurer
Das Titanimplantat ist defenitiv erschwinglicher. Die erschwerte Herstellung von Zirkonimplantaten und die Fertigung in geringeren Stückzahlen verursacht höhere Kosten.
Langzeitbelastung nicht ausreichend dokumentiert
Im Gegensatz zu Keramikimplantaten sind Titanimplantate bereits seit Jahrzehnten durch klinische Studien und wissenschaftliche Dokumentationen als absolut sicher einzustufen. Über Langlebigkeit und dauerhafte Stabilität liegen für Keramikimplantate (noch) nicht ausreichend Belege vor.
Einteilige und zweiteilige Keramik-Implantate
Einteilig bedeutet, der Implantatkörper (in der Regel schraubenförmig) und der Implantataufbau (Abutment) sind aus einem Stück gefertigt.
Da Keramikimplantate aufgrund der Materialbeschaffenheit empfindlicher als Titanimplantate sind, dürfen sie nicht sofort belastet werden. Das Zirkonimplantat muss einige Wochen „in Ruhe“ einheilen. Schienen zum Schutz können verwendet werden.
Keramikimplantate implantieren: Anspruchsvolle Aufgabe
Die einteiligen Implantate sind im Aufbau nicht verstellbar, daher erfordert es eine exakte Positionierung der Implantate an der gewünschten Position im Kieferknochen. Eine Anpassung durch Schleifen ist hier nicht zu empfehlen, da die Stabilität des Implantats darunter leiden kann.
Insgesamt eine ziemlich anspruchsvolle Aufgabe für den Implantologen, und nicht weniger strapazierend für den Patienten.
Zweiteilige Keramikimplantate: einfacher in der Anwendung
Nach der Einführung von zweiteiligen Keramikimplantaten 2012, ist der Behandlungsablauf einfacher geworden. Die Einheilungsphase ist weniger belastend für den Patienten, da auf Schutzschienen und weitere Vorsichtsmaßnahmen während dieser Zeit verzichtet werden kann.
Abutments erlauben mehr Flexibilität
Durch die veränderbare Ausrichtung der Aufbauten ist auch das Implantieren einfacher geworden.
Es ist keine millimetergenaue Positionierung der Implantate mehr erfolgsentscheidend. Der Aufbau (Abutment) kann entweder mit dem Implantat verschraubt oder verklebt werden. Der Hersteller verspricht eine sehr sichere Verbindung.
Keramikimplantate werden immer beliebter
Der Gebrauch von Zirkonoxidimplantaten ist durch die flexiblere Handhabung in den letzten Jahren populärer geworden. Für ästhetisch perfekte Ergebnisse im Frontzahnbereich werden Keramikimplantate bevorzugt.
Vorteile von Keramikimplantaten
- Ausgezeichnete Verträglichkeit (Biokompatibilität 100%), auch für Allergiker
- Bessere Zahnfleisch-Anlagerung als bei Titan-Implantaten
- Bessere Ästhetik durch natürliche Zahnfarbe
- Weniger Plaqueanlagerung (Risiko einer Zahnfleischentzündung wird gesenkt)
- Zwischen Aufbau und Implantat gibt es keinen Spalt (bei einteiligen o. verklebten Implantaten), ebenfalls geringeres Risiko einer Zahnfleischentzündung
Nachteile von Keramikimplantaten
- Verlängerte Einheilungszeit (längere Knocheneinheilungsphase als bei Titanimplantaten)
- Keine ausreichende Dokumentation durch fehlende Langzeiterfahrungen, Keramik möglicherweise nicht so lange haltbar wie Titan
- Gefahr der Beschädigung des Implantats durch spätere Korrekturmaßnahmen (Beschleifen) möglich
- Muss unbedingt ohne Belastung einheilen (bei einteiligen Implantaten)
- Keine spätere Korrektur der Achsen durch Implantataufbau(wechsel) möglich (bei einteiligen Implantaten)
Was kosten Keramikimplantate?
Implantate aus Zirkonoxidkeramik sind teurer als Zahnimplantate aus Titan. Der Kostenunterschied ist dem Material geschuldet: Die besondere Härte macht es auch schwieriger, die Keramik zu bearbeiten. Fräsen ist ein aufwändiger Prozess, Titan ist wesentlich einfacher zu verarbeiten. Hinzu kommt, dass die Nachfrage für Keramikimplantate geringer ist. Die Herstellung ist deswegen exklusiver und unwirtschaftlicher.
Ein Einzelzahnimplantat (Implantat, Behandlung und Zahnkrone hergestellt in einem Meisterlabor in Deutschland) im Seitenzahnbereich kostet zwischen 2.400–3.500 €. Für ein Frontzahnimplantat (Implantat, Behandlung und Zahnkrone hergestellt in einem Meisterlabor in Deutschland) zahlt man 2.700–3.800 €.
Mögliche Abzüge durch Festzuschüsse der Krankenkasse sind von den Preisen noch nicht abgezogen.