Schäden am Zahnimplantat

Können Implantate brechen?

Zahnimplantate sollen Zahnersatz dauerhaft tragen. In der Mundhöhle sind sie hohen Kaukräften ausgesetzt, weswegen es insbesondere bei zweiteiligen Implantat-Systemen an den Konstruktions-Elementen auf Dauer zu Überlastungen kommen kann.

Mechanische Schäden sind möglich

Durch Überlastung kann es zum Beispiel zu Ermüdungsbrüchen kommen. Man unterscheidet zwischen Schäden am Implantat selbst und Schäden am aufgesetzten Zahnersatz.

Schaden am Zahnersatz ist kein Implantatschaden

Schäden am aufgesetzten Zahnersatz, wie zum Beispiel abgeplatzte keramische Verblendungen bei Zahnkronen, sind nicht als Schäden am Implantat anzusehen.

Aufgesetzter Zahnersatz kann auch kaputt gehen, wenn er rein zahngetragen ist.

Zu den mechanischen Schäden am Implantat zählt man:

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Titanimplantat mit Halteschraube
Auch eine kleine Schraube kann großen Ärger machen

Lockerungen der Halteschraube bei Zahnimplantaten

Bei der Schraubenlockerung am Implantat handelt es sich um eine prothetische Komplikation von zweiteiligen, also zusammengesetzten Implantaten. Es lockert sich die Schraube zwischen Implantat und Aufbau (Abutment).

Eine Schraubenlockerung ist nicht das gleiche wie eine Implantatlockerung durch einen Knochenabbau (bedingt durch eine Periimplantitis).

Wir beantworten folgende Fragen:

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Warum lockert sich die Halteschraube eines Implantats?

Bei zweiteiligen Implantaten verbindet die Halteschraube den Aufbau (Abutment) und das Implantat miteinander. Durch die hohe mechanische Belastung ist die Verbindung zwischen Halteschraube und Implantatkörper eine Schwachstelle.

Eine dauerhafte (Fehl-)Belastung oder Überlastung setzt die Langlebigkeit der gesamten Konstruktion herab. Grundvoraussetzung für eine festsitzende Halteschraube ist, dass der Implantologe sie beim Einsetzen des Zahnersatzes mit dem richtigen Drehmoment angezogen hat.

Lockert sich die Schraube, hat sie mehr Bewegung und kann durch erhöhte Überlastung sogar brechen.

Warum benutzt man zweiteilige Implantate?

Wenn bei zweiteiligen Implantaten die Halteschraube eine mögiche Schwachstelle ist, wieso benutzt man dann nicht immer einteilige Implantate? Dann wären das Implantat und der Aufbau aus einem Stück gefertigt. Ganz einfach: die Möglichkeiten der Zahnersatzversorgung sind viel größer.

Durch zweiteilige Implantate können individuelle Aufbauten für Kronen-Brücken-Konstruktionen, Stegversorgungen oder Teleskope fixiert werden.

Übrigens

Kugelkopf-Anker und Locatoren brauchen keine zusätzlichen Halteschrauben, sie sind als einteilige Implantate aus einem Stück gefertigt.

Zahnersatz kann Halteschraube lockern

Der Grad der Belastung von Implantat und Schraube folgt physikalischen Gesetzen: Je kräftiger der Zubiss, desto stärker die Belastung.

Die Belastung ist abhängig von:

1. Position des Implantats

Es macht einen Unterschied, wo im Kiefer das Implantat positioniert wird, also welchen Zahn es ersetzt. Die Belastung der Schneidezähne ist geringer als die der Mahlzähne. Durch den Muskelzug der Kaumuskulatur wird eine größere Kraft entwickelt.

Ein Implantat, das einen Backenzahn ersetzt, muss viel mehr Last aushalten, als ein Implantat, das zum Beispiel einen unteren Schneidezahn ersetzt.

2. Höhe des Zahnersatzes auf dem Implantat

Die Aufbauhöhe des Zahnersatzes entscheidet über den Grad der Belastung: Je höher der Aufbau (je länger also der Hebelweg), desto mehr wird das Implantat belastet.

Ist die Zahnkrone zu hoch, wird die Halteschraube und auch das Implantat auf Dauer zu stark belastet.

3. Knirschen belastet Implantate ganz besonders stark

Bei normaler Kaubewegung verteilt sich die Krafteinwirkung gleichmäßig. Anders ist es bei schräger Krafteinwirkung, was zum Beispiel durch Zähneknirschen passiert. Treffen Zähne/Zahnersatz schräg und mit starker Kraft aufeinander, fürt das zu einer deutlich höheren Spitzenbelastung.

Knirscher erreichen für ihre Implantat-Konstruktionen die höchsten Belastungswerte und zählen zu einer Risikogruppe in punkto Haltbarkeit von Implantaten.

4. Ist das Zahnimplantat mit anderen Implantaten verblockt?

Die Belastung ist je nach Art des aufgesetzten Zahnersatzes unterschiedlich. Ist ein Implantat mit anderen Implantaten verblockt, dann verteilt sich die Last gleichmäßig auf alle miteinander verbundenen Implantaten. Verblockte Konstruktionen stützen sich quasi gegenseitig. Beispiel Implantatstege

Im Gegenschluss sind einzelne Implantate direkter Belastung durch Hebelkräfte ausgesetzt, ohne die Last teilen oder „abgeben“ zu können.
Einer besonderen Belastung sind überstehende Brückenelemente (Freiend-Brücken) ausgesetzt.

Was tut man, wenn die Halteschraube des Implantats gelockert ist?

Die Behandlung einer gelockerten Verbindungsschraube hängt von der Art des aufgesetzten Zahnersatzes und dessen Befestigung am Aufbau (Abutment) ab:

Je nach Art der Zahnersatz-Befestigung muss man eine Schraubenlockerung anders behandeln:

Behandlung der gelockerten Halteschraube bei verschraubter Konstruktion

Bei primär verschraubten Konstruktionen spricht man von rotationsgesicherten (indexierten) Aufbauten. Hier lässt sich das Problem mit der gelockerten Verbindungsschraube leicht behandeln:

Gelockerte Halteschraube bei verschraubten Konstruktionen festziehen:

  1. Entfernung der Deckfüllung (falls vorhanden), Lösen der locker sitzenden Schraube
  2. Entnahme und Reinigung der Schraube
  3. Falls ein Wiedereinsetzen nicht möglich ist: Austausch der Schraube
  4. Die Passung wird kontrolliert und die Schraube wird nach vorgeschriebenem Drehmoment festgezogen
  5. Mit einer Deckfüllung wird die Schraubenöffnung verschlossen.

Bei älteren, frei drehbaren Abutments benötigt man für die exakte Positionierung beim Wiedereinsetzen eine dazugehörige Einbringhilfe in Form eines Schlüssels (meist aus Kunststoff). Ist der Originalschlüssel nicht mehr verfügbar, so kann das Dentallabor einen passenden Schlüssel anfertigen.

Behandlung der gelockerten Halteschraube bei zementiertem Zahnersatz

Die populäre Alternative zum Verschrauben des aufgesetzten Zahnersatzes ist das Zementieren. Da die Krone mit dem Aufsatz des Implantats verklebt ist, ist es schwieriger, die Krone herunter zu bekommen. Es kann passieren, dass sie kaputt geht und neu angefertigt werden muss. Hier finden sie die Kosten für eine Zahnkrone.

Warum zementieren statt verschrauben?

Die Prozedur, eine zementierte Zahnkrone zu entfernen, scheint aufwändig. Wenn eine Krone beim entfernen sogar kaputt gehen kann, wieso verschraubt man dann nicht einfach jede Konstruktion?

Die Beliebtheit des Zementierens liegt an den Vorteilen, die diese Art der Befestigung gegenüber der des Verschraubens mit sich bringt: Das Ergebnis sieht besser aus (ästhetisch bedenkliche Zugangskanäle werden vermieden), es ist preiswerter und es werden Spannungen von aufgesetzten Konstruktionen minimiert.

Gelockerte Halteschraube bei verklebten Konstruktionen festziehen:

Entweder: Die Krone oder die Brücke muss behutsam von dem Abutment herunter geklopft werden, dazu nutzt der Zahnarzt pneumatische Hilfsmittel (Druckluft) oder spezielle Haken. Diese Methode kann funktionieren, doch besteht die Gefahr einer Schädigung des Implantat-Innengewindes.

Oder: Deutlich sicherer ist die Trepanations-Technik: bei dieser Methode wird auf das Abklopfen des zementierten Zahnersatzes verzichtet, stattdessen wird durch die Krone ein Loch zum Schraubenkanal gebohrt, von wo aus die gelockerte Schraube herausgedreht werden kann.

Dann folgt die gleiche Herangehensweise wie bei einer primär verschraubten Konstruktion.

Das entstandene Loch in der Zahnkrone kann in der Regel durch eine Deckfüllung (aus Kunststoff oder Keramik) wieder versiegelt werden. Sollte eine Deckfüllung funktionell und/oder ästhetisch nicht überzeugen, muss eine Neuanfertigung der Krone erfolgen.

Übrigens

Nach einer Lockerung der Verbindungsschraube ist es ratsam, eine Ursachen-Analyse durchzuführen. Eine erneute Lockerung ist sonst vorprogrammiert. Auch empfehlen einige Implantathersteller den Austausch einer schonmal gelockerten Schraube.

So kann man eine Schraubenlockerung bei Implantaten vermeiden

Das einfachste wär, ein einteiliges Implantat zu verwenden. Bei einteiligen Implantaten kann sich keine Schraube lockern. Allerdings  sind sie durch die besondere Einheilung und unflexible Aufbaugestaltung oft keine Option.

Daher ist für die Vermeidung einer Schraubenlockerung auf folgende Punkte ist zu achten:

Zahnarzt erklärt Patientin ein Röntgenbild
Was tut man, wenn die Halteschraube gebrochen ist?

Bruch der Halteschraube bei Zahnimplantaten

Der Bruch der Implantat-Innenschraube hat mitunter die gleichen Ursachen wie eine Lockerung der Halteschraube und ist ebenfalls eine Komplikation von zweiteiligen Implantaten.

Der Bruch der Halteschraube ist nicht zu verwechseln mit dem Implantat-Bruch. Während bei einem Bruch des Implantats nur die Entfernung des Implantats als Behandlung möglich ist, besteht beim Bruch der Verbindungsschraube die Chance, die Schraube zu entfernen und auszutauschen. Dabei bleibt das Implantat, wo es ist.

Einer gebrochenen Halteschraube geht meist eine Schraubenlockerung voraus.

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Warum bricht die Halteschraube eines Implantats?

Einem Halteschrauben-Bruch geht meistens eine Lockerung der Halteschraube voraus, also liegen dem Bruch in der Regel auch die gleichen Ursachen zu Grunde.

Was die Schraube lockert, kann die Schraube auch brechen

Die Belastung für Implantat und Verbindungsschraube ergibt sich durch die Krafteinwirkung: Je kräftiger der Zubiss, desto stärker die Belastung. Die meiste Krafteinwirkung entsteht über die Mahlzähne, durch den Muskelzug der Kaumuskulatur ist die Belastung für Implantate dort viel höher als im Frontzahn-Bereich.

Gründe für eine Lockerung der Halteschraube

Weitere Gründe für den Bruch der Halteschraube:

Schraube wurde zu stark angezogen

Nach dem Motto „nach fest kommt ab“ kann die Halteschraube auch brechen, wenn der vorgeschriebene Drehmoment beim Anziehen der Schraube nicht eingehalten wird.

Beim Einsetzen des Zahnersatzes auf Implantate muss der Zahnarzt auf ein paar Dinge achten. Wird die Schraube nicht ausreichend angezogen, wird sie schneller locker. Wird sie zu stark festgezogen, bricht sie sofort.

Was tut man, wenn die die Halteschraube eines Implantats gebrochen ist?

Die Entfernung einer gebrochenen Halteschraube kann eine anspruchsvolle Aufgabe sein. Ist die Schraube locker und gebrochen, gestaltet sich die Entfernung in der Regel einfach. Für die Entfernung eines festsitzenden Schraubenfragments ist der Aufwand größer. Der Erfolg auf ein unversehrtes Implantat kann unter Umständen nicht in Aussicht gestellt werden.

Behandlung einer gelockerten, gebrochenen Schraube

Ging dem Schraubenbruch eine Lockerung voraus, ist es meist nicht schwierig, die Schraube zu entfernen. Ist das Implantat-Innengewinde intakt geblieben, kann die Schraube ersetzt werden: das Implantat ist in seiner Funktion schnell wiederhergestellt.

Behandlung einer festsitzenden, gebrochenen Schraube

Sitzt die gebrochene Halteschraube noch fest im Gewinde, entscheidet die Position der Bruchstelle und der tatsächliche feste Sitz über den Erfolg der Entfernung und Implantat-Wiederherstellung:

Hilfswerkzeuge extra für gebrochene Halteschraube

Für im Gewinde festsitzende, gebrochene Verbindungsschrauben bieten namenhafte Implantathersteller spezielles Werkzeuge („Rescue-Kits“) an. Die speziellen, schraubenfassenden Aufsätze können die Fragmente gegen den Uhrzeigersinn heraus drehen.

Festsitzende Schraube lockern durch Ultraschall

Um eine Lockerung der Schraube zu ermöglichen, wird die Verwendung von Ultraschall-Instrumenten empfohlen, da sich Fragmente unter Vibrationskraft besser lösen.

Kürzere, dickere Halteschraube wählen

Bei einem Implantatsystem mit zwei Innengewinden kann nach nicht gelungener Entfernung des Fragments die Möglichkeit genutzt werden, eine kürzere und dickere Schraube darüber zu drehen und das Implantat so weiter nutzen zu können.

Was ist, wenn das Implantat-Innengewinde beschädigt wird?

Wenn die Verbindungsschrauben-Fragmente aus dem Implantat-Innengewinde heraus gebohrt werden müssen, wird das Implantat-Innengewinde beschädigt. Eine konfektionierte Verbindungsschraube kann anschließend nicht mehr eingedreht werden. Eine individuell angefertigte Aufbauverankerung muss dann eingeklebt werden, wobei ein langfristiger Erfolg der Konstruktion nicht sicher ist.

Das Implantat wird durch eine gebrochene Verbindungsschraube im schlimmsten Fall nutzlos und muss entfernt werden.

Übrigens

Bei einer dauerhaften Überlastung der Implantat-Konstruktion ist eine gebrochene Verbindungsschraube nicht die schlimmste Folge: auch das Implantat selbst kann brechen.

Patientin im Zahnarztstuhl ist in Panik
Wie geht es weiter, wenn das Zahnimplantat gebrochen ist?

Implantatbrüche: das Zahnimplantat ist gebrochen

Ein Implantatbruch stellt eine seltene, aber ernste Spätkomplikation dar: Durch den Bruch verliert das Implantat seine Funktionalität und muss entfernt werden.

Der Implantatbruch ist in der Regel eine Folge von einer dauerhaften Überlastung der Konstruktion. Das Material „ermüdet“, wird also mit der Zeit schwächer und bricht. Mman spricht von einem Ermüdungsbruch.

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Aus diesen Gründen kann ein Zahnimplantat brechen

Die meisten eingesetzten Zahnimplantate sind aus dem Material Titan Grad 4. Es handelt sich um ein hartes und sprödes Metall, das unter bestimmten Belastungen „ermüden“ kann.

So genannte Ermüdungsbrüche treten vor allem bei durchmesserreduzierten (also sehr dünnen), zweiteiligen Implantaten auf, um die herum ein Knochenabbau (durch eine Periimplantitis) stattgefunden hat und die durch einen ungünstig gewählten Zahnersatz einer hohen Belastung ausgesetzt sind.

Übrigens

Überlastungen äußern sich selten in Implantatbrüchen. Viel eher kommt es zu Lockerungen der Halteschraube und Schraubenbrüchen.

Es gibt verschiedene Konstellationen, die eine Überlastung des Implantats und damit einen Bruch hervorrufen können. Auch kann ein Implantat aufgrund eines Produktionsfehlers oder durch einen Fehler des Behandlers frakturieren.

Zahnimplantate brechen unter anderem aus den gleichen Gründen, warum sich die Halteschraube lockert oder bricht. Zu den Gründen für eine Schraubenlockerung.

Weitere Gründe für einen Implantatbruch sind:

Das Implantat sitzt nach Knochenabbau nicht mehr stabil: Bruchgefahr!

Ohne einen stabilen Sitz im Knochen, kann ein Zahnimplantat nicht funktionieren. Trotz erfolgreicher Einheilung (Osseointegration) und gutem Halt im Knochen, kann der stabile Sitz nochmal „ins Kippeln“ kommen: Baut sich der Knochen um das Implantat ab (durch eine Periimplantitis), ändert sich das Hebelverhältnis.

Besonders für Implantatsysteme, die eine Verstärkung im Halsbereich zu besseren Stabilität haben, wird es hier kritisch: die Last wirkt nicht auf den verstärkten oberen, sondern auf den unteren Teil. Die Bruchgefahr ist hier hoch.

Das Zahnimplantat bricht: Materialermüdung durch Korrosion

Das Implantat kann im Laufe der Jahre und Jahrzehnte in der Mundhöhle unter der chemischen Zusammensetzung des Speichels leiden. Ganz nach dem Motto „steter Tropfen höhlt den Stein“.

Auch wenn es sich bei menschlichem Speichel nicht um eine überaus aggressive Flüssigkeit handelt, kann die Struktur des Implantats auf Dauer geschwächt werden. Unter Belastung ist ein Zahnimplantat mit geschwächter Struktur dann eher bruchgefährdet.

Konstruktion und Produktion von Implantaten lassen Schwachstellen zu

Während es sicher Lebensbereiche gibt, in denen „ein Montags-Modell“ zu verkraften ist, zählen Medizinprodukte sicher nicht dazu. Ein Produktionsfehler hat hier nicht unerhebliche Konsequenzen.

Ist bei einem Zahnimplantat die einwirkende Belastung höher als die Widerstandsfähigkeit, kann sich ein Konstruktionsfehler schnell bemerkbar machen: das Implantat bricht wohlmöglich nach kurzer Zeit.

Modifizierung von Implantatoberflächen: "gut gedacht" kann nach hinten losgehen

Extrem schwierig nachzuweisen sind Schwachpunkte in der Oberflächenstruktur von Implantaten, die zur verbesserten Einheilung modifiziert wurden. Eine mikroraue Oberfläche ermöglicht eine Osseointegration in kürzerer Zeit. Das bedeutet, die Einheilungsphase nach der Implantation kann sich um einige Wochen verkürzen.

Um die Oberfläche zu modifizieren, wird sie beispielsweise mit Säure bearbeitet. Dass dabei winzige Schäden entstehen, die zu Schwachpunkten werden können, wird erst bemerkt, wenn zu einem späteren Zeitpunkt eine auffällige Anzahl von Implantaten einer solchen Serie bricht.

Aus Fehlern lernen die Hersteller und versuchen stets, die Systeme zu verbessern und Fehler in Zukunft zu vermeiden.

Das Implantat bricht während der Implantation: der Behandler hat einen Fehler gemacht

Ein Implantat kann nicht nur nach langer, ungünstiger Belastung einen Ermüdungsbruch erleiden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass es bricht, weil der Behandler während der Einbringung einen Fehler gemacht hat.

Das kann passieren, wenn während der Implantataufbereitung des Kieferknochens nicht ausreichend gebohrt wurde und dennoch versucht wird, das Implantat einzudrehen. „Mit aller Macht“ ist genau die falsche Herangehensweise, denn der erhöhte Kraftaufwand lässt das Implantat frakturieren.

Übrigens

In der modernen Implantologie ist ein Implantatbruch beim Einbringen immer seltener, da Einbringpfosten/Einbringhilfen bei Überschreitung des vorgesehenen Drehmoments vorsorglich abbrechen, bevor das Implantat Schaden nehmen kann. Bei zweiteiligen Keramikimplantaten und dünnen einteiligen Implantaten ist jedoch weiterhin Vorsicht bei der Einbringung geboten.

Wie geht man mit einem gebrochenen Zahnimplantat um?

Mit dem Bruch des Implantats endet seine Funktion: der Zahnersatz kann dann nicht mehr befestigt werden. Das Zahnimplantat ist nutzlos. Es folgt die Entfernung durch einen operativen Eingriff.

Die Entfernung des kaputten Implantats ist in der Regel kein Grund, danach nicht nochmal ein neues Implantat zu setzen.

In Ausnahmefällen, kann über einen Verbleib des Fragments an Ort und Stelle diskutiert werden, wenn etwa eine Operation besonders schwierig ist und/oder an dieser Stelle nicht erneut implantiert wird.

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