Die Zahnbrücke

Eine Brücke ist der einzige festsitzende Zahnersatz, wenn man sich nach Zahnverlust gegen ein Zahnimplantat entscheidet. Die Voraussetzung für eine Brücke sind stabile Zähne links und rechts einer Lücke. Auf denen wird der Zahnersatz nämlich befestigt.

Das Konzept einer Zahnbrücke: Brückenkronen und Brückenglieder

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Eine Zahnbrücke aus Vollkeramik

Zwischen den Zahnkronen, die auf die Pfeilerzähne zementiert werden, befinden sich die zu ersetzenden Zähne, die Brückenglieder. Eine Zahnbrücke kann bis zu 3 fehlende Zähne ersetzen. Im Frontzahnbereich sind sogar 4 Zähne möglich.

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Diese Zahnbrücke ersetzt 2 Zähne und wird von 3 Zähnen getragen

Je mehr Brückenglieder, desto größer die Spannlast

Um eine Brücke zu tragen, müssen die Pfeilerzähne nachbarseits der Lücke beschliffen werden. Es muss reichlich Zahnsubstanz abgetragen werden. Denn die Brückenkronen müssen dick und stabil genug sein, um die Kaulast im Mund und die Spannlast der Brückenglieder auszuhalten zu können.

Je nach Lückenanzahl und Konstellation ist eine Zahnbrücke nicht mehr möglich oder empfohlen, herausnehmbarer Zahnersatz ist dann indiziert.

große Zahnbrücke
Vollkeramikbrücke: Ansicht von unten
Nur stabile Zähne tragen eine Brücke

Nicht nur eine zu große Spannlast führt zur Überlastung von Pfeilerzähnen. Sind die Zahnpfeiler primär wackelig, ist der Brückenverlust durch Überlastung früher oder später vorprogrammiert.

Pfeilerzähne müssen gesund sein und stabil im Knochen stehen. Durch Parodontose geschädigte Zähne können durch starken Knochenverlust zu wackelig sein, um festsitzenden Zahnersatz zu tragen. Ein Implantat kann zur Unterstützung gesetzt werden, um einer Zahnbrücke mehr Stabilität zu geben. Man spricht dann von einer Hybridbrücke.

Aus welchem Material bestehen Zahnbrücken?

kleine Zahnbrücke aus Keramik
Welches Material ist verträglich, stabil und sieht gut aus?

Bei der Zahnbrücke handelt es sich um einen festsitzenden Zahnersatz. Das bedeutet, die künstlichen Zähne verbleiben dauerhaft im Mund. Das Material sollte daher nicht nur gut aussehen, sondern verträglich sein. Auf Stabilität muss ebenfalls geachtet werden, denn die Haltbarkeit des Zahnersatzes hängt davon ab.

Übrigens

Nirgendwo im Körper entstehen so große Kräfte, wie beim Kauen. Um das auszuhalten, muss Zahnersatz stabil sein.

Metall oder Keramik für Zahnbrücken

Je mehr Zähne nebeneinander ersetzt werden, desto größer ist die Spanne zwischen den Zahnpfeilern. Dann muss das Material umso stabiler sein.

Klassische Materialien wie Gold (bewährt, verträglich, aber mittlerweile teuer) oder Stahl (preisgünstig, jedoch biologisch nicht unumstritten) werden als reine Metallbrücken oder mit keramischer Verblendung seit Jahrzehnten eingesetzt.

Titan ist als Material verträglich und preisgünstig, die Verarbeitung ist jedoch nicht einfach und der Halt von Verblendungen nicht zuverlässig.

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Verblendbrücke: Stahlgerüst mit keramischer Verblendung

Zirkonoxid-Keramik: „Das weiße Gold“

Die Metallbrücken werden zwar nach wie vor eingesetzt, jedoch ist eine Alternative auf bestem Weg, Metalle für Zahnersatz abzulösen: Zirkonoxid-Keramik.

Vollkeramikbruecke
Zirkonoxidkeramik sieht toll aus, ist stabil und verträglich
Keramikbrücken auch metallfrei möglich

Es handelt sich bei dieser Keramik um ein hochstabiles und körperverträgliches Material. Brückengerüste werden nach dem CAD/CAM-Verfahren aus einem Block gefertigt. Kleinere Brücken im Frontzahnbereich können sogar vollkeramisch gefertigt werden, ohne Metallgerüst (metallfrei).

Zahnbrücke auf Zähnen und Implantaten

Bei zu vielen Zahnlücken kann eine Brücke nicht möglich sein. Dann ist herausmehmbarer Zahnersatz indiziert. Eine festsitzende Zahnersatzlösung kann aber trotzdem möglich sein: Durch Zahnimplantate.

Zahnimplantate als weitere Zahnpfeiler

Setzt man ein oder mehrere Zahnimplantate, gewinnt man zu den eigenen Zähnen weitere stabile Zahnpfeiler dazu. Bei Zähnen und Implantaten zusammen spricht man von Hybridzahnersatz.

Brücke auf Implantaten

Implantatbrücke: Statt eigener Zähne tragen Implantate die Brücke

Nicht jeder Zahn muss durch ein Implantat ersetzt werden. Eine Implantatbrücke ersetzt 3 fehlende Zähne durch 2 Implantate. Das Konzept eines festen Bisses trotz Zahnlosigkeit beruht auf Implantatbrücken. Einem kompletten zahnlosen Kiefer kann man durch 6-8 oder 4 Implantate festsitzenden Zahnersatz ermöglichen.

Brücke oder Implantat: was ist besser?

Was ist der beste Weg, verloren gegangene Zähne zu ersetzen? Durch ein Implantat oder mit klassischem Zahnersatz, also einer Zahnbrücke? Aus medizinischer Sicht kann keine pauschale Antwort gegeben werden, da die Entscheidung vom individuellen Befund abhängt. Es gibt aber grundsätzliche Vor- und Nachteile der einen oder der anderen Versorgung. Bestimmte Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle bei der Entscheidung.

Es kommt drauf an...

Man kann die beiden Optionen nur vergleichen, wenn nicht die eine oder andere Variante von Anfang an ausgeschlossen ist. Zahnimplantat oder Brücke sind möglich, wenn aus gesundheitlicher Sicht oder persönlichen Gründen nichts gegen eine Implantat-OP spricht, und die eigenen Zähne links und rechts der Zahnlücke(n) stabil genug sind, eine Brücke zu tragen.

Zahnimplantate haben einige Vorteile

Viele Behandler halten das Implantat grundsätzlich für die bessere Alternative, da:

*Gesunde Zähne (nicht überkront, füllungsfrei) zu beschleifen hat eine schlechtere Prognose dieser Zähne zur Folge. Es besteht außerdem das Risiko, den Zahnnerven zu verletzen, wodurch der Zahn absterben kann.

Zahnbruecke oder Implantat
Was ist besser, Implantat oder Zahnbrücke?
Zahnbrücke bei überkronten Zähnen von Vorteil

Sind die Pfeilerzähne ohnehin bereits mit Kronen oder großen Füllungen versorgt, kann eine Überkronung für den Zahnerhalt sinnvoll sein. Der entscheidende Nachteil der Zahnbrücke, gesunde Zähne zu beschädigen, trifft dann nicht zu. Es ergeben sich diese Vorteile:

Brücke vorteilhaft bei wurzelbehandelte Zähnen

Es gibt ein Risiko, den Zahn beim Beschleifen zu verletzen. Bei bereits wurzelbehandelten und wurzelgefüllten Zähnen ist das Risiko, den Zahnnerven durch Abtragen von Zahnsubstanz zu verletzen, nicht gegeben.

Damit wurzelbehandelte Zähne eine Brücke tragen können, müssen sie entzündungsfrei und stabil sein.

Zu wenig Knochen oder schwierige OP: Brücke besser als Implantat

Eine Zahnbrücke kann die bessere Lösung sein, wenn der Kieferknochen an der Implantationsstelle zu schmal oder zu niedrig für ein Implantat ist. Ein Knochenaufbau kann einen teuren und aufwändigen Eingriff bedeuten. Zusätzliche Belastung und höhere Kosten sprechen an der Stelle gegen Implantate.

Auch eine als schwierig und risikoreich anzusehende Implantation kann eine Zahnbrücke zum besseren Zahnersatz küren. Eine schwierige Situation ist zum Beispiel eine Implantatplatzierung in der Nähe des Unterkiefernerven. Eine Verletzung dieses Nerven hätte fatale und irreversible Folgen.

Brücke oder Implantat: Entscheidung aufgrund der Kosten

Nicht zuletzt bestimmen neben weiteren Faktoren (das Alter des Patienten, der allgemeine Gesundheitszustand oder persönliche Faktoren), die Kosten eine Entscheidung für die eine oder die andere Versorgung mit.

Festzuschuss auch für Implantatversorgung

Kassenpatienten wird der Festzuschuss für eine Lücke gewährt. Ob sie sich für eine Brücke oder ein Implantat entscheiden, ändert nichts an diesem Betrag. Der Eigenanteil liegt allerdings trotz Kassenzuschuss bei einer Implantatversorgung höher, als bei einer Zahnbrücke.

Günstige Implantatversorgung kann noch zu teuer sein

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Kosten für ein Implantat zu senken. Sind die Gesamtkosten für eine Implantatversorgung trotz ausgereizter Einsparmaßnahmen  für den Patienten nicht tragbar, ist die Entscheidung für eine Zahnbrücke getroffen.

Es bleibt eine persönliche Entscheidung

Die eine oder andere Lösung kann besser oder schlechter für einen funktionieren. Die Prognose für Zahnimplantate ist grundsätzlich besser, als für eine Brücke. Eine Implantatbehandlung ist jedoch aufwändiger und dauert von der Planung bis zur fertigen Versorgung länger. Hier sollten alle Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen werden, bevor eine Entscheidung gefällt wird.

Die Vor- und Nachteile von Zahnbrücken

Die Zahnbrücke als festsitzender Zahnersatz auf eigenen Zähnen hat Vor- und Nachteile.

Vorteile der Zahnbrücke

Nachteile der Zahnbrücke

Wie teuer ist eine Zahnbrücke und was zahlt die Kasse dazu?

Die Gesamtkosten für eine kleine Brücke (Pfeiler-Brückenglied-Pfeiler) liegen je nach Material und ästhetischem Anspruch bei einer Anfertigung in einem Deutschen Meisterlabor zwischen 780 bis über 2.100 €. Jedes weitere Brückenglied kostet etwa 350-450 € zusätzlich. Der Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkasse ist noch nicht abgezogen.

Kassenbrücke aus Stahl, keramisch verblendet
Die Kosten für eine Brücke variieren

Wieso variieren die Kosten für eine Brücke stark?

Die Kosten für eine Zahnbrücke hängen vom Material, der Größe der Brücke und der gewünschten Ästhetik ab. Außerdem bekommt der Zahnarzt mehr Honorar, sobald die Brücke nicht der „Kassenlösung“ entspricht. Eine teilverblendete Stahlbrücke ist die Kassenlösung (Regelversorgung), sobald man sich für eine vollverblendete oder Vollkeramikbrücke entscheidet, wird es teurer.

Eine Frontzahnbrücke soll toll aussehen, sie definiert ein Lächeln. Im Backenzahnbereich, wo man die Brücke kaum zu sehen bekommt, ist der ästhetische Anspruch nicht so hoch. Eine Verblendbrücke mit einem Stahlgerüst ist preiswerter als eine Goldbrücke und so weiter. Zahnersatz bleibt individuell, deshalb variieren die Kosten für eine Brücke stark.

Import Zahnersatz senkt die Kosten

Im günstigsten Fall kann eine teilverblendete Stahlbrücke durch das geringe zahnärztliche Honorar (Regelleistung) und durch Importzahnersatz 500 € kosten. Generell kann durch Importzahnersatz viel Geld eingespart werden. Bei ästhetisch besonders aufwändigen Arbeiten, wie zum Beispiel einer Frontzahnbrücke, empfiehlt es sich jedoch, einen Experten vor Ort zu beauftragen.

Zahnbrücken auf Geldscheinen
Je nach Position der fehlenden Zähne gibt es mehr Geld von der Kasse

Lückenposition bestimmt den Festzuschuss

Die Höhe des Festzuschusses ist abhängig davon, wo sich die Zahnlücke(n) und Zahnpfeiler im Kiefer befinden. Im so genannten Sichtbereich gibt es zusätzlich Geld von der Krankenkasse: den Zuschuss für eine lippenseitige Keramikverblendung.

Welcher Zahn eine Verblendung bekommt, ist festgelegt und unabhängig davon, was man tatsächlich sieht. Im Oberkiefer zieht sich der Sichtbereich von Zahn 5 auf der einen Seite bis Zahn 5 auf der anderen Seite. Im Unterkiefer geht der Sichtbereich nur von Zahn 4 bis Zahn 4.

Zuschuss für eine Brücke gilt je Zahnlücke

Je nach Bonusheft erhalten Versicherte bis zu 15% mehr Festzuschuss zur Zahnersatzversorgung dazu. Der Zuschuss ist für eine Brücke oder ein Implantat gleich hoch: Bezuschusst wird nicht die Versorgung, sondern die Lücke selbst.

Zwei Pfeiler und ein Brückenglied = ein zu ersetzender Zahn

Zuschuss 2.1

Zuschuss für eine Zahnlücke

Zuschuss 2.7

Zuschuss für die Verblendung von Kronen/Brückengliedern

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